Bakterien by K. H. Scheer

Bakterien by K. H. Scheer

Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Joe Brand 11
veröffentlicht: 2014-09-26T04:00:00+00:00


X.

Wieder saßen die drei Unterführer der Gangsterbande, die der Polizei so viel zu schaffen machte, in der Villa am Long Island Sund ihrem Chef gegenüber. Wie üblich, befanden sich auch die vier schwerbewaffneten Gorillas des Boß in dem großen Arbeitsraum mit der gewaltigen, kreisrunden Tresortür. Selbst die drei Unterführer, die den Boß doch nun persönlich kannten, wußten nicht, daß der gesamte innere, etwa vier Meter im Quadrat messende Tresorraum ein ungeheuer geschickter und mit größter Raffinesse getarnter Aufzug war, der die geheimen, unterirdischen Kellerräume der Villa mit der Oberwelt verband. Vom Haus aus gab es nur diesen einen Zugang zu den unterirdischen Räumen, die in natürlichen Höhlungen des harten Ufergesteins eingebaut worden waren. Diese Arbeiten hatten chinesische Handwerker ausgeführt. Überhaupt hatte Mr. Randolph sein ganzes Haus nur von Chinesen bauen lassen, die nach der Fertigstellung der geheimnisvollen Villa wieder in ihre Heimat zurückgekehrt waren. Sogar einen unterirdischen Hafen hatte sich Randolph anlegen lassen, einen Hafen den noch einige Meter unter dem Wasserspiegel des Meeres lag und mit den Wassern des Long Island Sund durch eine unterseeische Betonschleuse verbunden war. In dieser Hafenschleuse lag ein geheimnisvolles Boot – ein kleines, schmales, torpedoförmiges Untersee-Boot von kaum fünfzehn Meter Länge. Es handelte sich dabei um ein Spezialmodell, das von der japanischen Kriegsmarine während des letzten Weltkrieges für Sonderaufgaben eingesetzt worden war. Mr. Randolph hatte das funkelnagelneue U-Boot von einem amerikanischen „Geschäftsmann“ gekauft, der die japanische Kriegs-Konkursmasse als Schrott aufgekauft hatte.

Das wendige Boot war von nur fünf Mann glatt zu führen, allerdings hatte es einen beschränkten Aktionsradius. Immerhin war das Fahrzeug für einen Mann wie Mr. Randolph ein unschätzbares Wertobjekt, das sich für allerlei Schandtaten ganz vorzüglich verwenden ließ. Ganz besonders als letzter Rettungsanker im äußersten Notfall, wäre das U-Boot von allergrößter Bedeutung, so dachte wenigstens Mr. Randolph.

Der Boß hatte verschiedene Pläne und Blauzeichnungen auf dem Schreibtisch liegen, es war gegen einundzwanzig Uhr Schweigend starrten die Gangster auf ihren Herrn und Meister, der anscheinend wieder einen seiner unfehlbaren Pläne ausgearbeitet hatte.

„Als wir uns gestern abend trennten“, begann Randolph und blickte mit seinen stechenden, suggestiven Augen in die Runde, „habe ich noch nicht gewußt, daß ich schon heute am Laufe des Tages die letzten, entscheidenden Pläne von Nummer 18, der im Chemical Laboratory stationiert ist, erhalten würde! Ich bin froh darüber, denn der verdammte Spürhund von Joe Brand will mir nicht aus dem Schädel. Die hirnverbohrte Dummheit von Nummer 2 hätte uns unter Umständen in eine böse Lage bringen können. Ich traue diesem Brand nicht einen Fuß weit, der Mann ist gefährlich, sehr gefährlich. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die ihre Gegner unterschätzen – bei einem Mann wie Joe Brand schon gar nicht. Andere haben ihn unterschätzt, sie betrachten sich heute die Gänseblümchen von unten. Eben weil ich ihm nicht traue, werden wir morgen nacht unseren bisher größten Coup starten. Wir werden uns die Bakterienkulturen aus dem Panzersafe des Chemical Laboratory holen! Wenn der Schlag glückt – und er wird glücken – sind wir entweder die mächtigsten Menschen auf dieser Erde, oder aber wir



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